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Denkmalschutz am Frohnauer Hammer

Holzdachrinnen nach historischem Vorbild für Technisches Museum

Das älteste Schmiedemuseum in Deutschland, der Frohnauer Hammer, soll auch künftig seine historische Gestalt bewahren. Er ist ein wichtiger Bestandteil des UNESCO-Welterbes "Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří". Optisch prägend für das Hammerwerk ist dabei das Holzschindeldach. Dazu gehören Holzdachrinnen, die nach historischem Vorbild regelmäßig erneuert werden müssen. Aufgrund starker Schäden wurde aktuell die Auswechslung der im Jahr 2007 eingebauten Dachrinnen notwendig. Besonders jene Rinnen, die sich in Griffhöhe von Besuchern befinden, wurden durch ständige Berührung geschädigt. Die Rinnen auf der Südseite litten hingegen durch starke Sonnenstrahlung.

Mitglieder des Hammerbundes Frohnau e.V. sowie des Ortschaftsrates Frohnau, die sich seit Jahrzehnten in vielfältiger Weise für das erste Technische Denkmal Sachsens engagieren, nahmen deshalb Ende 2019 Kontakt zur Gewerkschaft "St. Briccius" e. V. auf. Dieser bergbauliche Verein hatte im Rahmen des Ortsjubiläums "550 Jahre Stadt Geyersdorf" die Herstellung von Holzdachrinnen gezeigt. Im Februar 2020 wurde mit dem Annaberg-Buchholzer Revierförster Frank Schlupeck die Verwendung von passendem Holz besprochen. Dabei entschied man sich für Fichten mit geringem Durchmesser und mit engen Jahresringen. Erfahrungsgemäß sind diese besser geeignet als Lärche, da bei Lärchenholz in dieser geringen Dimension der dauerhafte Kern noch schwach ausgebildet ist und beim Rinnenhacken außerdem stark geschmälert wird. Nach Klärung der Holzart beschlossen der Hammerbund Frohnau e. V. und der Ortschaftsrat Frohnau, zur Finanzierung des Auftrages Gelder aus dem Spendenkonto für die Dachschindeln bereitzustellen, das für die Erhaltung des historischen Daches des Hammerwerkes vor einigen Jahren angelegt wurde. Beauftragt wurden drei Holzdachrinnen in Längen von 10,40 m, 10,30 m (9,70 m + 0,60 m) sowie 6,80 m. 

Nach der Fällung der Fichten im Stadtwald Annaberg-Buchholz brachten Mitarbeiter des städtischen Betriebshofes die Bäume zur Kaue "St. Briccius" an den Osthang des Pöhlberges. Dort fertigten Mitglieder der Gewerkschaft "St. Briccius" e. V. fach- und denkmalsgerecht die Holzrinnen per Hand. Am 3. Juli 2020 erhielten sie nun durch Mitarbeiter des städtischen Betriebshofes per Kran ihren endgültigen Platz auf dem Hammerwerk des Frohnauer Hammers.  


Beide Vereine unterstützten sich damit gegenseitig. Für die Gewerkschaft "St. Briccius e.V." war es eine Möglichkeit, auch in Corona-Zeiten tätig zu bleiben und Einnahmen zu generieren. Für den Frohnauer Hammer konnten für eine überschaubare Aufwandsentschädigung von 825 € neue Holzdachrinnen in außergewöhnlich guter Qualität beschafft werden. Darüber hinaus ist es auch für die Stadt Annaberg-Buchholz als Träger des Museums Frohnauer Hammer eine überaus nachhaltige Art der Werterhaltung an einem historischen Baudenkmal und ein nachahmenswertes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement.

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Annett Flämig
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Pressesprecherin
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